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"German Watergate"

NFP-Produzent Clemens Schaeffer konnte sich die Verfilmungsrechte für das aktuell stark diskutierte Buch des Historikers Klaus-Dietmar Henke sichern und plant gemeinsam mit Werner C. Bargs herzfeld productions eine Adaption für das internationale TV. Realisiert wird das Projekt von dem renommierten Kreativteam Hannah Ley (Buch) und Raymond Ley (Regie/Buch). Deren Film "Nazijäger – Reise in die Finsternis" war im November in New York für den Emmy International nominiert; ihr aktueller Fernsehfilm "Ich bin! Margot Friedländer" wurde gerade für den Grimme-Preis 2024 im Bereich Fiktion vorgeschlagen.

Im Kern erzählt "German Watergate" in Form eines Polit-Krimis die Geschichte eines aufstrebenden, nach der Macht greifenden jungen Politikers, (Willy Brandt) den der amtierende in die Jahre gekommene Bundeskanzler (Konrad Adenauer) um jeden Preis und mit allen Mitteln verhindern will. Adenauer hat den Geheimdienst und alte Seilschaften mit Nazi-Vergangenheit auf seiner Seite und lässt Brandts Wahlkampf durch Informanten im Parteivorstand bespitzeln und torpedieren. Er zieht dabei alle Register, um den charismatischen Brandt auszustechen. Dabei macht der Bundeskanzler auch vor Rufschädigung und Diffamierung nicht halt – alles um seine Macht zu erhalten und um den vermeintlich kommunistischen "Feind" zu besiegen.

Historiker Henke förderte in German Watergate Unglaubliches zutage: Von 1953 bis 1962 ließ CDU-Bundeskanzler Konrad Adenauer zur Absicherung seiner Macht seine politischen Gegner systematisch durch den Geheimdienst ausspionieren. Besonders auf die SPD hatten es BND-Chef Reinhard Gehlen und Kanzleramtschef Hans Globke abgesehen. In der SPD-Zentrale fanden sie zwei Kontaktleute, die ihnen fast täglich Berichte aus den Vorstandssitzungen lieferten. Brühwarm landeten diese Berichte dann via Gehlen und Globke auf Adenauers Schreibtisch. Der Film erzählt von dem Drama eines alten Kanzlers, der sich nach dem Sieg der absoluten Mehrheit 1957 plötzlich einer politisch sich wandelnden SPD gegenübersieht, in der mit Willy Brandt ein junger Kontrahent auftaucht, dessen Aufstieg Adenauer und seine CDU unbedingt verhindern wollen.

Sechs Jahre erforschte der Historiker Klaus-Dietmar Henke als Mitglied und Vorsitzender einer unabhängigen Historikerkommission die Geschichte des Bundesnachrichtendienstes (BND) 1945 bis 1968. Henke beschäftigte sich hauptsächlich mit der Inlandsspionage. In seinem Buch "Adenauers Watergate. Die Geheimoperation des BND gegen die SPD-Spitze" zieht Historiker Henke eine Parallele zur "Watergate-Affäre" in den USA und nennt die Bespitzelung der SPD mit Wissen und Billigung Adenauers das "größte Demokratieverbrechen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland", wobei dies als historische und politische, nicht als strafrechtliche Bewertung gemeint ist. Die "Washington Post" nahm in ihrer Berichterstattung über Henkes Forschungsergebnisse diese Parallele auf und bezeichnet den Vorgang als "German Watergate".

Clemens Schaeffer, Geschäftsführender Gesellschafter der NFP* neue film produktion. Als Produzent verantwortet er erfolgreiche deutsche und internationale TV- und Kinoproduktionen, u.a. "Erzgebirgskrimi", Michel Houellebecqs "Unterwerfung" (Nominierung Grimme-Preis, Goldene Romy), "Bach in Brazil", "Träume sind wie wilde Tiger" (Bayerischer Filmpreis, Nominierung Europäischer Filmpreis uvm.).

herzfeld productions war bis 2018 ein Geschäftsbereich der OPAL Filmproduktion Berlin mit Kinoproduktionen wie "Über das Meer" (2013, Regie: Arend Agthe) und "Einsamkeit und Sex und Mitleid" (2017, Regie: Lars Montag). Seit 2018 führt Werner C. Barg als freier Produzent die herzfeld productions mit Sitz in Berlin und Halle/Saale einzelunternehmerisch weiter. Neben "German Watergate" (AT) ist derzeit mit "Attentat" (AT) ein historischer Kinothriller (B: Sönke Lars Neuwöhner; Regie: Dror Zahavi) in Zusammenarbeit mit der EIKON, Produzent: Mario Krebs, in der Entwicklung. https://www.herzfeld-productions.de/)

Hannah Ley hat an der Hochschule für Musik und Theater des Saarlandes Schauspiel studiert. Neben ihrer Schauspielkarriere ist sie als freie Autorin tätig. Ihre Drehbücher wurden vielfach ausgezeichnet. So erhielt sie unter anderem einen Grimme-Preis für das Drehbuch von EINE MÖRDERISCHE ENTSCHEIDUNG, den Grand Remi Award sowie die Gold World Medal für DIE KINDER VON BLANKENESE sowie einen Fernsehpreis der Deutschen Akademie der darstellenden Künste für MEINE TOCHTER ANNE FRANK. NAZIJÄGER - REISE IN DIE FINSTERNIS (2021), bekam für 2024 eine Nominierung für den internationalen Emmy Award. Die jüngste Drehbuchbucharbeit ICH BIN! MARGOT FRIEDLÄNDER ist nominiert für den Grimme Preis 2024.

Geboren wurde Raymond Ley 1958 im hessischen Kassel. Ab 1979 studierte er an der dortigen Hochschule für bildende Künste mit Schwerpunkt Film und Fernsehen. Der als Perfektionist bekannte Autor und Regisseur machte sich ab 1991 einen Namen mit der Verfilmung historischer Stoffe. Spätestens seit er 2005 "Die Nacht der großen Flut" über die Hamburger Flutkatastrophe von 1962 inszenierte, gilt der Filmemacher als Spezialist für historische Stoffe. Dem u.a. mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichneten Film folgten nach "Eschede Zug 884" (2007/2008) und "Eichmanns Ende: Liebe, Verrat, Tod" (2010) weitere herausragende Doku-Dramen wie "Die Kinder von Blankenese" (2010) und "Meine Tochter Anne Frank" (2014). Für Drehbuch und Regie von "Eine mörderische Entscheidung" erhielt er 2014 zusammen mit seiner Frau Hannah Ley den Adolf-Grimme-Preis. Zuletzt erregten "Schuss in der Nacht – Die Ermordung Walter Lübckes" (2020) und "Der große Fake – Die Wirecard-Story" (2021) Aufsehen. "Nazijäger - Reise in die Finsternis" wurde 2023 für einen Internationalen EMMY nominiert - für 2024 wurde sein Film "Ich bin! Margot Friedländer" für einen Grimme-Preis im Bereich Fiktion vorgeschlagen.